Sicherheit

Sicherheit in der Transsibirischen Eisenbahn

Wie in allen großen Städten sollte man auf Taschendiebstahl achten.

Das Thema Sicherheit ist für viele Reisende der Transsibirischen Eisenbahn zu Recht sehr wichtig. Da das Thema in den Medien und auch in so manchem Reiseführer ziemlich dramatisiert wird, sind viele Transsib Reisende da etwas verunsichert. Daher möchte ich auf dieser Seite mal von meiner eigenen Erfahrung zur Sicherheit innerhalb und außerhalb der Transsibirischen Eisenbahn berichten.

Diebstahl in der Transsibirischen Eisenbahn

Was ich immer mal wieder höre, ist die Frage, ob man in der Transsibirischen Eisenbahn Angst um sein Gepäck haben muss. Ich muss zugeben, dass ich selbst da auch etwas unsicher war. Auf der ganzen Fahrt habe ich allerdings nie etwas davon mitbekommen, dass jemandem etwas geklaut wurde. Die Schaffner kontrollieren die Fahrkarten beim Einsteigen sehr genau und ich glaube nicht, dass es sich rechnet so ein Ticket zu kaufen, um Gepäck zu klauen. Trotzdem habe ich selbst es so gemacht, dass ich meinen Geldbeutel und meinen Reisepass auch in der Nacht in meiner Hosentasche gelassen habe. So konnte ich einfach ruhiger schlafen 🙂 Wer trotzdem noch Angst um sein Gepäck hat, dem empfehle ich ein Bett unten zu nehmen. Dort wird das Gepäck unter dem Bett verstaut und man muss das Bett hoch klappen, um dran zu kommen.

Diebstahl in den Städten

In den Städten sieht es schon etwas anders aus. Generell sollte man an öffentlichen Plätzen sein Gepäck im Auge behalten. Seinen Geldbeutel sollte man sicher in einer Tasche (möglichst mit Reißverschluss) verstauen und nie irgendwo ablegen. Diese Regeln gelten aber wohl so ziemlich für alle großen Städte. Ich habe die Städte entlang der Transsibirischen Eisenbahn jedenfalls nicht als unsicherer empfunden als anderswo und uns wurde auch nie etwas geklaut. Man sollte allerdings bedenken, dass die meisten Hostels keine Schließfächer haben. Wirklich wertvolle Sachen sollte man also mitnehmen, oder zumindest tief im Rucksack verstauen.

Eine traurige Sonderrolle bei den Städten nimmt leider Ulan Bator, die Hauptstadt der Mongolei ein. Die Mongolei ist eins der ärmsten Länder der Welt und in der Hauptstadt gibt es besonders viel Armut. Ich habe schon von mehreren Leuten gehört, denen dort etwas von Taschen- oder Gepäckdieben geklaut wurde. Hier sollte man also besonders aufmerksam sein.

Körperliche Sicherheit

In der Transsibirischen Eisenbahn selbst ist man sehr sicher. Jeder Waggon hat zwei Zugbegleiter und ich habe auch immer mal wieder bewaffnetes Sicherheitspersonal durch den Zug gehen sehen. In der 3. Klasse ist man zudem nie unbeobachtet und wenn jemand bedroht werden würde, wäre wohl sofort Hilfe da.

Moskau hat nicht den besten Ruf in Sachen Sicherheit, ich habe die Stadt jedoch als sehr sicher empfunden. An jeder Ecke stehen Polizisten und Sicherheitskräfte. In den anderen Städten Russland gibt es weniger Polizei, aber auch dort habe ich mich nie bedroht gefühlt. Das mag auch damit zusammenhängen, dass wir drei junge Männer waren. Alleine als Frau ist es vielleicht etwas anders. Auch Ulan Bator habe ich nicht als bedrohlich empfunden. Die sicherste Stadt auf der Strecke ist wohl Peking. Verbrechen gegen Ausländer werden in China drakonisch bestraft, was eine entsprechend abschreckende Wirkung hat.

Sicherheit für Frauen

Eine Frage, die ich immer wieder bekomme ist, ob man die Reise auch als alleinreisende Frau machen kann. Ich selbst kann dazu natürlich keine eigenen Erfahrungen beisteuern, hab aber einen tollen Erfahrungsberich von Kerstin bekommen, der ich hier einfach mal das Wort überlasse:

Ich bin im Juli 2013 als „allein-reisende“ Frau mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Irkutsk gefahren und habe die Fahrt einfach nur geliebt!

Ich bin dritte Klasse gefahren und ich muss sagen, ich habe mich nicht ein Mal unsicher gefühlt. Auf dem ersten Stück war ich nur unter Frauen und die haben sich echt lieb um mich gekümmert, vor allem Nathalie (52) aus der Ukraine. Sie kaufte mir sogar Essen und hakte sich bei mir unter als wir über den Bahnsteig gingen und ließ mich gar nicht mehr los. Es war so herzlich. Und das alles ohne wirkliche die Sprache es anderen zu sprechen. Ich hatte nur mein Wörterbuch dabei und wir suchten nacheinander die Worte raus die sich langsam zu einer Unterhaltung formten. Aber wenn es eins hat in der Transsib, dann ist es Zeit! Später kamen ein paar junge Russen in unsere Runde und eine sprach recht gut deutsch. Das hat vieles einfacher gemacht. Am meisten haben mir aber meine „Durak„-Kenntnisse (russisches Kartenspiel) geholfen. Da muss man nicht reden und kann sich super die Zeit vertreiben. Also auf jeden Fall vorher lernen!

Im zweiten Teil meiner Reise war ich dann fast nur unter Männern, jung und alt. Auch da habe ich mich nie komisch gefühlt. Was mein Vater mir für eine Angst einjagen wollte mit „den Russen!“ So ein Quatsch! Allgemein gucken die Russen immer etwas ernst, aber so bald man sie anspricht, sind sie so freundlich und hilfsbereit, das findet man in Deutschland selten. Auch mit den Männern habe ich Karten gespielt und sie waren ganz beeindruckt das eine Deutsche das russische Kartenspiel beherrscht! (so schwierig ist es nun nicht 😉 Aber auch hier bin ich auf große Gastfreundschaft gestoßen und mir wurden Tee und Kekse gekauft. In ihrem gebrochenen Englisch habe sie ein wenig mit mit geflirtet und notfalls den google-translator benutzt. Das war lustig und meiner Meinung nach sehr unverfänglich.

Zur Reise im Abteil kann ich nicht viel sagen, aber allgemein sind ja echt immer Leute um einen rum und die Zugbegleiterinnen (übrigens immer schön freundlich zu denen sein!) gehen oft durch und kontrollieren die Sauberkeit etc. Wenn man sich doch mal unwohl fühlen sollte kann man auch um einen anderen Platz bitten. Also keine Angst und rein in den Zug! Es ist einfach ein tolles Erlebnis!

Habt ihr andere Erfahrungen gemacht, oder fehlt hier noch ein wichtiger Tipp in Sachen Sicherheit? Dann freue ich mich über eine Nachricht.