Ankunft in Irkutsk

Reisetag 10: Dienstag, 11.9.2012, nach 5.185 km: Irkutsk

Nach 3 Aufenthalten und 2 Stops (die wir alle verschlafen haben) kommen wir um 7:32 Uhr OZ nach etwas über 10 Stunden Fahrt in IRKUTSK (ca. 620.000 Einwohner) an. In diesem Abschnitt war der Zug mit netto 71,5 kmh. Durchschnitt unterwegs.

Wir werden schon erwartet und sind im Handumdrehen, weil noch wenig Verkehr ist, über die Angara-Brücke in unserem Hotel „Rus“: Ein schönes Hotel fast im Zentrum, ruhig, ein Vorgarten mit Bäumen, freundlicher Empfang, wir können schon morgens unsere Zimmer beziehen. Wir frühstücken und horchen anschließend noch kurz in die Kopfpölster.

Erholt brechen wir mittags zu einer Erkundungsrunde auf: Über die Uliza Lenina, vorbei an Leninstatue und Stadion entdecken wir in einer malerischen Seitengasse das Café „Soho“, einladend und gediegen.

Am Nachmittag werden wir im Hotel zu einem Stadtrundgang abgeholt: Durch einen schönen Stadtpark, vorbei an Verwaltungsgebäuden für Energie und die Gebietsadministration (an der Stelle der von Bolschewiken gesprengten Kathedrale) kommen wir zur Wachablöse beim „Ewigen Feuer“, wo diese Woche die Schule unserer Führerin (Deutschlehrerin) die Ehrenwache hält. Vorbei an der Erlöserkirche mit Heimatmuseum, Christi-Erscheinungs-Kirche (beide aus Anfang 18.Jhdt.) und der (katholischen) „Polnischen Kirche“ gehen wir über die lebhafte „Lenina“ und die „Karla Marxa“ in Richtung der Angara. Schöne, großteils gepflegte Häuser, verzierte Fassaden sowie mehrere kleine Parkanlagen säumen unseren Weg.

irkutsk

Beeindruckend das Schauspieltheater und das gelb bemalte „Weiße Haus“ am Weg zum Denkmal von Alexander III beim Heimatkundemuseum am Angara-Ufer.

Zurück über die „Karla Marxa“ mit den zahlreichen gepflegten Geschäften, Lokalen und Kneipen kommen wir durch die Fußgängerzone zum Zentralmarkt mit seiner bunten Vielfalt an Fisch, Fleisch, Obst, Gemüsen und ausgefallenen Spezialitäten. Unsere (nicht allzu freundliche) Führerin verabschiedet sich, schon etwas müde lassen wir einen Besuch im riesigen Kaufhaus nebenan ausfallen und gehen, vorbei am beeindruckenden Zirkus und durch recht schöne Gassen, zurück in Richtung Hotel.

Am Abend marschiere ich noch in das Viertel zwischen Ulitsa Sedova und 25. Oktober: Alte Holzhäuser werden nach alten Plänen und Unterlagen mit kleinen Geschäften, zahlreichen Lokalen, dazwischen Wohnungen der „Upper Class“ wieder aufgebaut. In der aufkommenden Finsternis kamen die Details der sehr aufwändigen Errichtung leider nicht zur Geltung.

Aufgefallen ist uns:

  • das lebendige Stadtbild, geprägt von vielen Studenten und Burjaten und Mongolen
  • die Stadt wirkt sehr sauber, die Straßen – oftmals mit Bäumen gesäumt – sind intakt, gepflegte Parkanlagen, schöne Fassaden und da und dort noch uralte Holzhäuser, teilweise schon recht schief
  • die Autos sind zwar auch hier großteils rechtsgesteuert, aber moderner und intakter als in Krasnojarsk.