Abschied von Moskau

Reisetag 4

Das Denkmal von Peter dem Großen, eine der letzten Eindrück von Moskau während unserer Bootsfahrt.

Der letzte Tag in Moskau begann eher ruhig um 11 Uhr. Grinsende Gesichter fragten uns im Hostel, ob unser Abend gelungen war. Der einzige Programmpunkt des Tages war eine Bootsfahrt auf der Moskwa. Genau das Richtige, um sich nach einer langen Nacht zu entspannen. Auf dem Weg zum Hafen probierten wir noch einen russischen Döner. Fazit: Sehr konblauchlastig aber sehr lecker.

Die Bootsfahrt bei strahlendem Sonnenschein war sehr schön und ein idealer Abschied von Moskau. Zurück im Hostel packten wir unsere Rucksäcke, verabschiedeten uns von allen und durchliefen nochmal ein ausgiebiges Hygieneprogramm. Unsere erste Etappe mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Ekaterinburg stand an und Hygiene ist in der Transsibirischen Eisenbahn ja eher Mangelware.

Etwa 28 Stunden waren für diese erste Fahrt angesetzt. Sparsam wie wir sind, hatten wir Betten in der 3. Klasse gebucht. Wir kamen an unser Gleis und der riesige Zug war schon eingefahren. Eine kleine Wanderung später fanden wir auch unseren Waggon. Die beiden Schaffnerinnen kontrollierten sehr genau unsere Fahrkarten und Pässe, waren aber sehr freundlich. Danach betraten wir endlich das erste Mal einen Zug der Transsibirischen Eisenbahn.

Eine Anzeige informierte uns über die Innentemperatur von kuscheligen 27°C. So richtig war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, wie und wo man in der Enge schlafen soll. Für einen kurzen Moment lang musste ich an die Alternative denken, in einem klimatisierten Flugzeug in wenigen Stunden nach Peking zu fliegen.

 

Am frühen Abend stiegen wir das erste Mal in einen Zug der Transsibirischen Eisenbahn.

Vermutlich sah man uns unsere Hilflosigkeit an. Freundliche Mitreisende erklärten uns in gebrochenem Englisch und mit viel Körpersprache wo wir unsere Rucksäcke verstauen können und wie das mit den Betten läuft. Leider saßen wir in getrennten aber benachbarten „Abteils“ und unsere Betten waren parallel zum Gang. Wie uns später klar wurde, hatte man uns blöden Ausländern die unbeliebtesten Betten zugewiesen.

Meine „Nachbarin“ war ein junges Mädchen, das freundlich lächelte und nett wirkte. Da wir aber so gar keine gemeinsame Sprache hatten, kam abgesehen von ein paar Zeichen nicht viel Kommunikation zustande. Irgendwann wurde die Beleuchtung im Zug reduziert und die Leute begannen sich umzuziehen und schlafen zu gehen. Meine Nachbarin führte mir noch ihre singenden und tanzenden Stofftiere vor und weckte damit den halben Waggon wieder auf. Danach gingen auch wir schlafen.