Aktiv in Listwjanka

Blick vom Telegrafenmast in Port Baikal

Vom Telegrafenmast in Port Baikal hatte man einen tollen Blick über den Baikalsee.

Reisetag 17

Listwjanka liegt direkt am Ausfluss des Baikalsees und so gibt es eine Fähre, die auf die andere Seite des Flusses führt. Dort liegt das Dorf Port Baikal, durch das die alte Strecke der Transsibirischen Eisenbahn führt. Diese wird nur noch manchmal von Touristenzügen befahren. Wir wollten uns Port Baikal angucken und machten uns auf die Suche nach dem Anleger der Fähre.

Wir sahen ein kleines Boot an einem Steg anlegen, waren uns aber ziemlich sicher, dass dies nicht die offizielle Fähre nach Port Baikal sein kann. Man sah uns unsere Hilflosigkeit offenbar an und wir wurden an Bord gewunken. Die Besatzung bestand aus zwei echten Seemännern, die ziemlich dreckig waren, wie sich das für echte Seebären gehört. Sie konnten natürlich kein Englisch, aber wir konnten uns so weit verständigen, dass sie uns nach Port Baikal fuhren. Während der Fahrt wurden wir dann noch zu einem Wodka eingeladen. In Port Baikal angekommen, wollten die beiden nur nach erheblichem Widerstand ein Trinkgeld annehmen. Etwas unheimlich wurde uns dann aber doch, als wir von zwei weiteren Männern zum Ausgang der kleinen Hafenanlage geführt wurden.

Port Baikal war einerseits sehr schön und noch deutlich ursprünglicher als Listwjanka. Andererseits lagerten die Bewohner ihren stinkenden Müll mitten im Dorf. In einem kleinen Laden kauften wir Getränke und hatten dabei das Gefühl, nicht wirklich willkommen zu sein. Wahrscheinlich haben die Einwohner von Port Baikal Angst, auch bald von der Tourismus-Industrie entdeckt zu werden und wahrscheinlich ist diese Angst berechtigt. Dann werden auch dort die Holzhütten abgerissen und riesige Hotels gebaut, wie wir es in Listwjanka beobachten konnten.

Zum Abschluss stiegen wir noch auf einen Telegrafenmast(?), der auf einem Hügel stand. Von dort hatte man eine herrliche Aussicht über den Baikalsee, den Fluss und die alte Strecke der Transsibirischen Eisenbahn. Mit dieser Übersicht entdeckten wir dann auch den Anleger für die offizielle Fähre, die wir so gerade noch erwischten und nach Listwjanka zurück fuhren.

Einsamer Strand am Baikalsee

Unser fast einsamer Strand am Baikalsee.

Reisetag 18

An unserem letzen Tag in Listwjanka wollten wir eine Weile am Baikalsee entlang wandern, um an einer ruhigen Stelle ein Feuer zu machen und zu grillen. Einer meiner Mitreisenden hatte sogar vor, mit einer provisorischen Angel zu fischen. Nach einer harten Wanderung an den Klippen des Baikalsees entlang fanden wir auch eine gute Stelle, wo man an einem einsamen Stand herabsteigen konnte.

Aus dem Feuer wurde dann leider nichts, weil es in Strömen anfing zu regnen. Das einzige Holz was wir finden konnten war total feucht und so machten wir zwar tolle Rauchzeichen, aber von einem Feuer konnte nicht die Rede sein. Auch die Angelversuche können wohl nur als kläglich bezeichnet werden. So zogen wir uns unter einen halbwegs trockenen Vorsprung zurück und nahmen nur Brot und Wurst zu uns.

Durch den Regen ging es dann zurück zum Hostel. Da wir dabei sowieso bis auf die Haut nass wurden, machte uns auch der Regen irgendwann nichts mehr aus. So waren wir am Ende des Tages zwar völlig durchnässt und erschöpft, aber glücklich.