Besichtigung von Ekaterinburg

Das "Beatles-Monument" in Ekaterinburg. Nach dem Namen hatten wir irgendwie etwas mehr erwartet.

Reisetag 6

Um 3 Uhr Ortszeit wurde ich von der Schaffnerin durch ein Antippen am Arm und dem Satz „Stand up!“ geweckt. Die erste Etappe unserer Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn war fast zu Ende und wir waren kurz vor Ekaterinburg. Nach dem Ausstieg wollten wir direkt unsere Fahrkarten für die Weiterfahrt kaufen. Der Fahrkartenschalter öffnete um 5 Uhr und wir setzten uns bis dahin noch in die Wartehalle, die mit tollen Wandgemälden und Kronleuchtern verziert war. Beim Kauf der Fahrkarten fiel uns auf, dass die Englisch-Kenntnisse hier noch geringer sind als in Moskau. Trotzdem schafften wir es irgendwie Fahrkarten für den nächsten Tag zu bekommen. Unsere zweite Etappe mit der Transsibirischen Eisenbahn sollte uns nach Nowosibirsk führen. Wir hatten auch aus den Fehlern der ersten Fahrt gelernt, und anhand der Platznummern dafür gesorgt, dass wir ein eigenes „Abteil“ haben.

Von diesem Erfolg motiviert, machten wir uns auf die Suche nach unserem Hostel. In Ekaterinburg war es deutlich kühler als in Moskau. Protzige Autos gab es kaum noch. Dafür hatte wirklich jedes Schrottauto einen elektrischen Türöffner und an jeder Ecke hörte man das immer gleiche „piep-piep“ beim Aufschließen der Tür. Auch die Polizisten, die in Moskau überall herum liefen, waren kaum noch zu sehen. Die Transsibirische Eisenbahn hatte uns in die „Provinz“ gebracht.

Ein Kriegsdenkmal in Ekaterinburg.

Ein Kriegsdenkmal in Ekaterinburg.

Nach umfangreicher Orientierung mit der Karte aus unserem Reiseführer und der zweifelhaften Hilfe eines nach Alkohol riechenden Typen, kamen wir zum Hostel. Das „Hostel“ wurde von einer Studentin geführt, die zwei freie Zimmer in ihrer Wohnung hatte. Diese öffnete uns verschlafen die Tür. Wir hatten sie wohl durch unser Klingeln geweckt hatten. Von der kurzen Nacht erschöpft fielen wir erstmal auf die Betten und schliefen bis 14 Uhr.

Nachmittags gingen wir dann eine Runde durch die Stadt, um uns die nicht besonders zahlreichen Sehenswürdigkeiten anzugucken. Neben ein paar Museen gibt es vor allem einen schönen See und einen Zufluss in den See. Länger als einen Tag hätten wir in dieser Stadt wohl nicht gewusst, was wir unternehmen sollen und so waren wir zufrieden mit der Entscheidung, dass wir schon am nächsten Tag wieder in der Transsibirischen Eisenbahn sitzen würden.

Den Abend schlossen wir dann noch mit einer Bierprobe der verschiedenen einheimischen Biere und einer Runde Skat ab. Von unserer Gastgeberin erfuhren wir dann noch, dass sie Deutsch studiert und jedes Wort versteht, was wir sagen. Wir beteten, dass wir noch nichts Blödes über sie gesagt haben, was sie gehört hat. Wir beschlossen in Zukunft vorsichtiger zu sein und nicht mehr über Leute zu reden, die uns hören können.