Von Irkutsk nach Listwjanka

Reisetag 13

In Irkutsk selber gibt es nicht allzu viel zu sehen. Es ist allerdings der Ausgangspunkt für alle Trips zum etwa 70km entfernten Baikalsee. Daher nutzten wir diesen Tag vor allem zur Organisation. Wir brauchten ein Transsib Ticket für die Weiterfahrt, mussten uns eine neue Unterkunft suchen, wollten Touren beim Baikalsee recherchieren usw. Mehr als an allen anderen Tagen fiel mir auf, wie viel Zeit man für diese ganze Organisation braucht, wenn man an jedem Ort nur ein paar Tage bleibt.

Beim späten Frühstück in einem Burger- und Pfannkuchen-Restaurant trafen wir ein Schweizer Pärchen, welches die gleiche Strecke wie wir zurückgelegt hatten. Die beiden haben in Nowosibirsk sogar in dem gleichen Hotel wie wir übernachtet. Es war cool, sich über die doch recht ähnlichen Erfahrungen auszutauschen. Beliebte Themen waren das schlechte Brot und die Abenteuer beim Ticketkauf.

Ansonsten bot der Tag nur wenig Spannendes und wir freuten uns darauf, dass es morgen zum Baikalsee gehen würde.

Listwjanka am Baikalsee

Suche nach einer Unterkunft in Listwjanka am Baikalsee

Reisetag 14

In aller Frühe standen wir in Irkutsk auf und gingen zum Busbahnhof. Dort nahmen wir einen Minibus zum Dorf Listwjanka, direkt am Baikalsee. Man saß dort verdammt eng zusammen gequetscht, aber dafür kostete die Fahrt nur umgerechnet etwa 2,50€. Die Fahrt selbst war von waghalsigen Überholmanövern geprägt.

Eigentlich wollten wir in Listwjanka möglichst sofort eine Tour buchen, was aber erstmal nicht klappte. An der Tourist-Info schaute man uns trotz Englisch-Kenntnissen nur entgeistert an, als wir nach mehrtägigen Touren fragten. Anscheinend hatte so etwas Verrücktes noch niemand verlangt 😉 Daher beschlossen wir, erstmal eine Unterkunft in Listwjanka zu suchen und dann nochmal im Internet nach Touren zu gucken.

Listwjanka selbst ist ein Dorf, was sich gerade im Umbruch vom Fischerort zur Touristenhochburg zu befinden scheint. Einfache Holzhütten vermischten sich mit protzigen Hotels. Eine asphaltierte Straße führt an der Küste entlang. Ja, der Baikalsee ist so riesig, dass man durchaus von einer Küste sprechen kann 😉 Von der asphaltierten Straßen gingen dann immer wieder kleine Pfade ab.

Der Baikalsee, welchen wir an diesem strahlenden Morgen zum ersten Mal erblickten, ist einfach atemberaubend. Das Wasser ist absolut klar und ganz hinten am Horizont sieht man schemenhaft die Berge des anderen Ufers.

Wir erkundeten an diesem Tag noch ein wenig das Dorf und nahmen in einem unglaublich günstigen Restaurant unseren ersten Omul zu uns. Diesen Fisch gibt es wohl nur im Baikalsee und er ist dort so etwas wie das Nationalgericht.