Von Moskau nach Ekaterinburg

Zwischenstopp auf der ersten Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn.

Zwischenstopp auf der ersten Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn

Reisetag 5

Den fünften Tag der Reise verbrachten wir komplett in der Transsibirischen Eisenbahn. Ich hatte zuerst etwas Probleme einzuschlafen, schlief dann aber doch recht gut. Als ich aufwachte, begann bereits so langsam das Leben im Zug. Die Leute holten nach und nach ihr Essen raus und gingen in den Waschraum. Ich hatte nicht wirklich Hunger und beschränkte mein Frühstück auf ein Schokobrötchen.

Immer wieder hielt die Transsibirische Eisenbahn an kleinen Bahnhöfen an, wo man aussteigen und sich die Beine vertreten konnte. Auf den Bahnsteigen standen Händlerinnen, die verschiedene Dinge verkauften. Bei manchen Händlerinnen gab es Essen, andere verkauften Wodka in den unterschiedlichsten Ausführungen und wieder woanders gab es Kuscheltiere.

Ich kaufte mir eine 5-Minuten-Terrine, um zumindest so eine Art warme Mahlzeit zu haben. Ich füllte die Terrine mit heißem Wasser aus dem Spender auf. Die Einheimischen im Nachbarabteil guckten fast schon entsetzt zu mir rüber und wiesen mich darauf hin, dass ich die Terrine komplett falsch zubereite und den Deckel nicht hätte abreißen dürfen. Zumindest glaube ich, dass sie mir das mitteilen wollten. Ich bekam dann eine Tupperdose mit Deckel zum Umfüllen und konnte so doch noch eine korrekt „gekochte“ Terrine genießen. Ich wusste gar nicht, dass man da so viel falsch machen kann 😉

Ansonsten war dieser Tag in der Transsibirischen Eisenbahn vor allem durch Schlafen, Lesen, Musik hören und dem Schreiben dieses Tagebuchs gefüllt. Wirklich langweilig wurde mir dabei überraschenderweise nicht. Nach den doch recht intensiven Eindrücken der letzten Tage war es irgendwie auch ganz angenehm, mal so komplett zur Ruhe zu kommen und alles Revue passieren zu lassen.

Am Nachmittag stieg das junge Mädchen, was mir gegenüber saß, aus und stattdessen stieg ein mürrischer Kerl ein, der sich direkt beschwerte, dass mein Bett nicht ordnungsgemäß hochgeklappt war. Gegen acht Uhr wollte dieser dann auch schon schlafen, sodass ich mich ins Nachbarabteil setzen musste. Ein paar Stunden später ging ich dann auch ins Bett. Mein Schlafrhythmus war durch die ständige Änderung der Zeitzone und nächtliche Reisezeiten inzwischen ziemlich zerstört, aber dennoch schlief ich recht schnell ein.